Die Macht des wahren Namens

Klappentext:

Es war einmal …. das Märchen in seiner Urform, wobei sogar diese ausgesprochen vielseitig sein kann. Legenden, Sagen und Mythen mischen sich mit den ebenso zauberhaften wie nachhaltigen Strukturen der Märchen, die nicht nur von der Zeit, sondern auch von ihren Erzähler:innen transformiert worden sind.

Jede Kultur und jede Gesellschaft hat Märchen erschaffen und Märchen geprägt. Die Grenzen von Gut und Böse, Richtig und Falsch sind im Laufe der Jahrtausende freilich neu gezogen worden. Sogar das Publikum hat sich verändert. Während es einst Erwachsene waren, die den durchaus anzüglichen Erzählungen über Liebe, Hass und Heiratssachen lauschten und ein wenig Magie für ausgleichende Gerechtigkeit in ihrem eigenen Leben herbeisehnten, richteten sich die Geschichten später in unschuldigeren Varianten an Kinder. Die Archetypen der Märchen sind im Netz ihrer jeweiligen Historie und Tradierung gefangen, doch sie können sich daraus befreien. Auch heute bietet diese literarische Form genug Flexibilität, um soziale Hierarchien, Geschlechterrollen, Sexualität und verschiedenste Moralvorstellungen in moderneren Versionen aufzunehmen, wie die Autor:innen dieses Bandes beweisen.

Denn was Bestand hat, ist die Faszination der Märchen selbst. Und wenn sie stets aufs Neue geschrieben werden, so lesen wir sie auch weiterhin bis ans Ende unserer Tage.

„DAS WUNDERBARSTE MÄRCHEN IST DAS LEBEN SELBST.“

Hans Christian Andersen

Erste Zeilen meiner Geschichte:

»Wie er herumstolzierte, dieser eitle Gott«, brummte ich aus meinem Versteck heraus, aus dem ich Ra beobachtete. Seit Tagen lief er wie ein Skorpion, der vor dem Sonnenlicht flüchtete, auf seiner Terrasse herum.

Manch ein weibliches Wesen schien diesen Gott für äußerst attraktiv zu halten. Ich hingegen fand ihn nicht so toll. Hingegen war mein geliebter und verstorbener Mann Osiris für mich der schönste Gott aller Welten. Allein der Gedanke an ihn, wenn er unbekleidet auf mich zukam, ließ mich ein Kribbeln zwischen meinen Beinen spüren. Die aufkommenden Tränen versuchte ich zu unterdrücken. Das lösten diese Bilder als zweites bei mir aus: Traurigkeit. Da er eben nicht mehr am Leben war. Aber darum war ich ja auch hier und beobachtete Ra. Sicherlich war er nicht hässlich, aber ich brauchte mehr Wissen über diesen Gott.

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Verlag: Wiener Verlags – VAP